Lymphome und Pseudolymphome
Hautklinik Göttingen
Kutane Lymphome gehören zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome. Dabei handelt es sich um eine Entartung der weißen Blutzellen (Lymphozyten), die sich primär in der Haut manifestieren. Hautlymphome sind selten und haben in der Regel einen weniger aggressiven Verlauf als Lymphome anderer Organe.
T- und B-Zell-Lymphome
Abhängig vom beteiligten Zelltyp unterscheidet man T-und B-Zell-Lymphome, wobei kutane T-Zell- Lymphome in der Haut wesentlich häufiger vorkommen.
Die häufigste Form der kutanen T-Zell-Lymphome ist die Mycosis fungoides (MF). Bei der MF kommt es am Anfang zunächst zu roten Flecken mit leichter Schuppung (Patches), im Verlauf können diese zunehmend erhaben werden und eine stärkere Schuppung/Kruste zeigen (Plaque). Seltener können sich auch Knoten (Tumore) auf der Haut bilden. Die Erkrankung kann in fortgeschrittenen Stadien auch Lymphknoten, das Blut oder andere Organe betreffen.
Zu den kutanen B-Zell-Lymphomen gehören das primär kutane Keimzentrumslymphom und das primär kutane Marginalzonenlymphom, welche sich durch einen gutartigen klinischen Verlauf auszeichnen. Sie treten häufig als langsam wachsende Knoten und Plaques auf. Das Keimzentrumslymphom entsteht typischerweise am Kopf, Nacken und seltener auch am Stamm, das Marginalzonenlymphom findet man gehäuft am oberen Stamm und den Armen. Deutlich seltener ist das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom der Haut, welches typischerweise bei älteren Menschen auftritt. Hier zeigen sich rasch wachsenden Knoten, zumeist an den Beinen. Dieses Lymphom zeigt einen aggressiveren Verlauf und zeigt gehäuft eine Lymphknoten- und Organbeteiligung.
Pseudolymphome
Unter einem kutanen Pseudolymphom versteht man eine reaktive Vermehrung von weißen Blutzellen, die ein Hautlymphom simuliert. Die definitive Diagnosestellung und sichere Abgrenzung gegenüber kutanen Lymphomen ist häufig nur in Zusammenschau von klinischem Bild und der Histologie möglich. In einigen Fällen lässt sich eine definitive Zuordnung erst im weiteren Verlauf der Erkrankung treffen.
Diagnosesicherung
Kutane Lymphome können oft erst nach Korrelation des histologischen Befundes mit dem klinischen Bild und Berücksichtigung der Ergebnisse der Durchuntersuchung diagnostiziert werden.
Die Diagnostik setzt sich auf folgenden Bestanteilen zusammen:
- Anamnese und klinische Untersuchung
- Entnahme von Hautproben und histologische Begutachtung
- Klinisch-pathologische Korrelation
- Fotodokumentation
- Ggf. Blutuntersuchungen und apparative Diagnostik (z.B. Ultraschall der Lymphknoten, Computertomographie)
Therapiemöglichkeiten
Zur Therapie der kutanen Lymphome stehen uns je nach Entität neben operativen und strahlentherapeutischen Maßnahmen, auch die Lokal- und Lichttherapie, sowie in fortgeschrittenen Stadien, verschiedene Systemtherapien zur Verfügung.
In unserem interdisziplinären Hauttumorboard können wir für Sie die individuell passende Therapie mit den Kolleg*innen der Hämato-Onkologie, Radiologie und Strahlentherapie diskutieren. Die Versorgung von Lymphompatient*innen ist in das Hautkrebszentrum sowie in das Zentrum für seltene Tumoren des Comprehensive Cancer Centers (CCC) der UMG integriert.
- Lokal- und Lichttherapien
- Systemische Therapien
- Operative Maßnahmen
- Strahlentherapeutische Maßnahmen
Studien
Je nach Lymphomentität und Erkrankungsstadien können wir Ihnen auch die Teilnahme an einer klinischen Studie anbieten. Sprechen Sie uns an!
Anmeldung
Unsere Lymphomsprechstunde findet immer dienstags von 13:30–16:00 Uhr statt.
Zur Terminvereinbarung können sie uns telefonisch oder per Fax erreichen. Wir bitten Sie etwaige Vorbefunde mitzuschicken und zum Termin mitzubringen!
Telefon: 0551 3964640
Fax: 0551 3968764
Kontakt
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3968082
- E-Mail-Adresse: christina.mitteldorf(at)med.uni-goettingen.de
- Oberärztin / Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, Medikamentöse Tumortherapie, Dermatopathologie
- International Board Certification in Dermatopathology
- Oberärztliche Leitung der Dermatopathologie und der Lymphomsprechstunde
- Pubmed-Link
Das könnte Sie auch interessieren